„Als die Geschichte Ost und West zusammenbrachte“
Vor 50 Jahren wurde Deutschland zum zweiten Mal Fußballweltmeister. Noch in der Vorrunde verlor das Team der Bundesrepublik aber gegen die Mannschaft der DDR. Das Fußballspiel am 22. Juni 1974 war das einzige Länderspiel, in dem sich in über 40 Jahren Teilung zwei deutsche Mannschaften auf dem Rasen gegenüberstanden.
Im Gespräch mit der Sportjournalistin und Fernsehmoderatorin Okka Gundel stellt der Autor Ronald Reng sein neues Buch „1974 – Eine deutsche Begegnung“ im Haus der Geschichte vor und berichtet von einem bewegten Stück Zeitgeschichte. Das Buch erzählt von den großen politischen Entwicklungen dieser Zeit genauso wie von vielen kleinen persönlichen Erlebnissen, die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Ost und West ihm bei seinen Recherchen anvertrauten. Von Willy Brandts Entspannungspolitik und seinem Rücktritt im Zuge der Guillaume-Affäre über den Terrorismus der RAF bis zu Männern mit langen Haaren und buschigen Koteletten: Reng zeichnet das Bild einer Zeit, in der deutsche Fußballer sich nicht durch Trikottausch verbrüdern durften und es trotz des Weltmeistertitels kein deutsches „Sommermärchen“ gab.